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Nachsorge- und Anerkennungspreis 2023

Am gestrigen Mittwoch zeichnete die Deutsche Kinderkrebsnachsorge in zwei Kategorien Personen und Organisationen aus, die sich in besonderem Maße um die familienorientierte Nachsorge für chronisch kranke Kinder und Jugendliche verdient gemacht haben.

Am Mittwoch, den 15.11.2023, fand in Stuttgart die diesjährige Preisverleihung der „Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind“ statt. Der Festakt begann mit der Zukunftsvision der Nachsorgeklinik Tannheim, die von Stiftungsvorstand und Tannheim-Initiator Roland Wehrle vorgestellt wurde. Hierzu zählen sowohl der Anbau an die Klinik sowie der Neubau der Stiftungsgeschäftsstelle, um Platz für mehr Patientenfamilien zu schaffen, gerade im Hinblick auf die langen Wartezeiten für verwaiste Familien, die ein Kind verloren haben.  Da das familiäre Klima beibehalten werden soll, wird dies aber die letzte Vergrößerung der Nachsorgeklinik sein, so Wehrle.

Grußworte von Landtagsabgeordneter Martina Braun

Die Stiftung durfte sich im Anschluss über herzliche Grußworte von der Landtagsabgeordneten Frau Martina Braun freuen, die den Wahlkreis 54 Villingen-Schwenningen für die Grünen im Landtag vertritt. Die gebürtige Furtwangerin hob zum einen die Bedeutung der Nachsorgeklinik Tannheim für die betroffenen Familien hervor. Zum anderen fuhr sie mit Stolz fort, eine solche Einrichtung, die von Patientenfamilien als Insel im Meer der Sorgen und von ihr als Schutzraum für Betroffene tituliert wurde, als Leuchtturmprojekt in der Region zu wissen.

Anschließend wurde der mit 10 000 Euro dotierte Nachsorgepreis an die Schleswig-Holsteinische Krebsgesellschaft e.V. mit Sitz in Kiel verliehen. Der Verein hat mit der norwegischen Firma No Isolation einen Telepräsenzroboter entwickelt, mit dem krebskranke Kinder und Jugendliche von daheim aus am Unterricht teilnehmen und mit Klassenkameraden in Kontakt bleiben können. Betroffene werden dadurch in die Lage versetzt, der sozialen Isolation zu entgehen. Der Anerkennungspreis 2023 und 5 000 Euro wurden Dr. Florian Schepper stellvertretend für den Forschungsverbund Leipzig/Dresden überreicht. Der Verbund hat ein vereinfachtes Antwortformat mit elf Fragen aus Eltern- und Patient*innenperspektive entwickelt, womit der psychosoziale Nachsorgebedarf für krebskranke Kinder und deren Familien evaluiert werden kann. Durch die Zugänglichmachung des Frage-Antwortbogens für die breite Öffentlichkeit, kann es von jeder Person, vor allem dem Fachpersonal genutzt und in der Praxis eingesetzt werden.

Die Preise wurden von den Stiftungsvorständen Sonja Faber-Schrecklein und Roland Wehrle überreicht. Musikalisch umrahmte die junge Gesangskünstlerin Selin Solak aus VS-Marbach, die am Klavier von Thomas Duttenhöfner aus St. Georgen begleitet wurde, den Abend. Die Deutsche Kinderkrebsnachsorge folgte der Einladung des Sparkassenverband Baden-Württemberg. Die Veranstaltung wurde in den Räumlichkeiten der BW-Bank am Kleinen Schlossplatz in Stuttgart durchgeführt.